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Vergesslichkeit ist nicht gleich Demenz

Demenz ist, wie auch Krebs, eine Krankheit, die Sorge vor dem Alter bereiten kann. Es bereitet Sorge, wenn gemeinsames Leben mit dem Partner, der Mutter oder dem Vater zunehmend bruchstückhaft wird. Die gute Nachricht ist: Trotz Demenz ist mit entsprechender Begleitung lebenswertes Leben möglich, sagt Dr. med. Christian Mauerer, Leitender Arzt im Gerontopsychiatrischen Zentrums am Bezirkskrankenhaus Bayreuth der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken.

Die Zahl der Demenzkranken steigt immer weiter an. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Zahl der Dementen weltweit verdreifachen, rechnet die Organisation Alzheimer Disease International vor. In Deutschland sind derzeit etwa 1,6 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Tendenz steigend. Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Menschen mit Demenz bis zum Jahr 2050 auf rund drei Millionen ansteigt, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt. Eine Ursache für diesen Anstieg liegt im demographischen Wandel - die Menschen werden einfach immer älter, wodurch natürlich auch die Möglichkeit steigt, zu erkranken.

Demenz ist bislang nicht heilbar. Aber sie ist gut behandelbar, sagt Dr. med. Christian Mauerer. Je eher Demenz diagnostiziert wird und eine Behandlung einsetzt, umso besser. Bei frühzeitiger Diagnose ist es heute möglich, den Verlauf von Demenz positiv zu beeinflussen. Spezielle Behandlungsformen bewirken, dass der Krankheitsverlauf verlangsamt wird. Betroffene können so relativ lange selbstbestimmt in ihrem gewohnten Umfeld leben.

Es gibt unterschiedliche Ursachen und Formen der Demenz. Die Mehrzahl der Demenzerkrankungen wird durch Krankheiten des Gehirns hervorgerufen, bei denen mit der Zeit Nervenzellen und Gehirnsubstanz verloren gehen. Dabei kommt es auf verschiedenen Ebenen zu Veränderungen im Gehirn. So kann unter anderem die Kommunikation zwischen den Nervenzellen gestört sein – eine reibungslose Weiterleitung und Verarbeitung von Informationen ist so nicht mehr möglich. Die genauen Krankheitsmechanismen, die den einzelnen Demenz-Formen zugrunde liegen, sind bis heute noch nicht vollständig erforscht.
Bislang ist erst das zunehmende Alter als Erklärung für Demenz bekannt. In den meisten Fällen liegen neurodegenerative Erkrankungen oder Durchblutungsstörungen des Gehirns vor. Aber auch Stoffwechselerkrankungen, Medikamente oder Vitaminmangel können Demenz verursachen.

Erste Anzeichen einer Demenz könnten sein, dass man zunehmend vergesslich wird, Dinge verlegt, kleine Fehler macht, die einem früher nicht passiert sind. Plötzlich findet man sich nicht mehr in seiner gewohnten Umgebung zurecht oder sucht nach Worten für Selbstverständliches. Doch die Vergesslichkeit allein ist noch kein Beweis, dass eine Demenzerkrankung vorliegt. Diese frühen Symptome können auch auf eine völlig andersartige und behebbare Störung verweisen: nervöse Schlafstörung, depressive Verstimmung oder eine körperliche Ursache. Das alles sollte fachärztlich psychiatrisch abgeklärt werden.


Tipps für das Gehirn:

Viel trinken: Wer zu wenig trinkt, wird rasch müde und kann sich nicht mehr gut konzentrieren. Gerade bei älteren Menschen kann Verwirrtheit die Folge von Flüssigkeitsmangel sein. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, täglich mindestens 1,5 Liter zu trinken.

Ausgewogen ernähren: Essen Sie vielfältig, achten Sie auf eine fettarme, möglichst regionale Ernährung mit frischen Zutaten, vielen Gewürzen, viel Gemüse und wenig Fleisch.

Ausreichend schlafen: Erholsamer Schlaf ist nicht nur für die Leistungsfähigkeit wichtig, sondern auch für das Erinnerungsvermögen.

Regelmäßig bewegen: Von Bewegung profitiert nicht nur der Körper, sondern auch der Geist. Gedächtnis, Konzentration und Stimmung verbessern sich. Besonders gut ist es zu tanzen. Beim Tanzen werden alle Formen von Motorik, Koordination und Aufmerksamkeit trainiert.

Neues probieren: Lernen hält unser Gehirn fit. Egal ob Fremdsprache, Musikinstrument, PC-Anwendungen oder Stricken – ungewohnte Herausforderungen sind wichtige Impulse für unser Gehirn und können sich positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirken. Auch in hohem Alter können neue Hobbys ausprobiert werden.


Informationen zu den Gerontopsychiatrischen Stationen am Bezirkskrankenhaus Bayreuth

In der Gerontopsychiatrie werden Menschen ab dem 60. Lebensjahr mit psychischen Erkrankungen diagnostiziert und behandelt. Wichtige Krankheitsbilder sind Demenzerkrankungen und Depressionen. Von besonderer Bedeutung sind mit zunehmendem Alter die vielfältigen Wechselwirkungen von körperlichen Erkrankungen und psychischen Störungen.

Neben den stationären Angeboten gibt es auch ambulante Hilfe, konkret die Gedächtnisambulanz. Ziel dieser Einrichtung ist, die vorhandenen Beschwerden von anderen psychischen oder körperlichen Erkrankungen abzugrenzen. In einer ambulanten kognitiven Trainingsgruppe können Gedächtnis, Wortfindung, und logisches Denken trainiert werden.

Quelle Text und Bild: Ulrike Sommmer